Auf der Salz21 stehen jene Konzepte und Ideen im Mittelpunkt, die unsere Zukunft nachhaltig prägen können. Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft sind Schlagwörter, die in diesem Kontext immer wieder fallen. Führende ExpertInnen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft veranschaulichen auf eindrucksvolle Weise, wie zirkuläres Wirtschaften ganz im Sinne der Bioökonomie nachhaltiges Wachstum fördern und gleichzeitig Klimaschutz ermöglichen kann. Bei dieser von der Innovation Salzburg GmbH initiierten Veranstaltung wurde einmal mehr die Bedeutsamkeit des Bioeconomy Austria Netzwerks betont.
NetzwerkpartnerInnen betonen Potenzial der Bioökonomie
Tobias Stern, Vorstand des Instituts für Umweltsystemwissenschaften der Universität Graz und Bioeconomy Austria Netzwerkpartner, sieht dabei die Zusammenarbeit als Schlüssel zum Erfolg: „Biökonomie kann im Hinblick auf grünes Wachstum und Emissions-Reduktion ein echter Gamechanger sein. Dazu braucht es Netzwerke wie Bioeconomy Austria, die alle Akteure der Wertschöpfungskette an einen Tisch holen.“
Teil des österreichweiten Netzwerks für Bioökonomie ist auch das Circular Economy Forum Austria: Karin Huber-Heim (Executive Director) fordert einen Paradigmenwechsel in Bezug auf unser lineares Denken, um Abhängigkeiten von Energien und Rohstoffen zu verringern und den Wohlstand zu erhalten. Sie betont die Bedeutung einer behutsamen Nutzung wertvoller Ressourcen und ein Bewusstsein für nachhaltigen Konsum: „Entscheidend ist, dass wir jetzt alle gemeinsam und gleichzeitig damit anfangen.”
Ins gleiche Horn stößt Harald Hauke, Vorstand der Altstoff Recycling Austria AG, und fordert einen Schulterschluss zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik mit entsprechender Kommunikation zum Konsumenten. Zudem braucht es klare regulatorische Rahmenbedingungen mit messbaren, quantitativen Indikatoren fürs Monitoring sowie Adaptionen im Bildungsbereich. Dass Standards hinderlich und nicht mehr zeitgemäß sein können, verdeutlicht Roland Wernik (Geschäftsführer der Salzburg Wohnbau GmbH) anhand von Zahlen aus der Baubranche, wonach gesetzlich erlaubte Rezyklatquoten deutlich unter dem heute bereits technisch Machbaren liegen. Wie leicht Kreislaufwirtschaft sein kann, zeigt er am jüngst umgesetzten Revitalisierungsprojekt an Jahrzehnte alten und vermeintlich ausgedienten Holzschulsesseln.
Diana Reuter von der Gebrüder Woerle GmbH, Bioeconomy-Austria-Mitglied der ersten Stunde, streicht hervor, dass die gesamte Wertschöpfungskette die Kosten der Transformation tragen muss und fordert geänderte Rahmenbedingungen bezüglich der Verwertungsmöglichkeiten von Reststoffen aus Produktionsprozessen. Abschließend zeigt sich auch die Geschäftsführerin der FFG, Henrietta Egerth-Stadlhuber, überzeugt, dass Kooperationen entlang der Wertschöpfungsketten entscheidend sind, um das Potenzial der Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft voll ausnutzen zu können.
Bioeconomy Austria ist das Tor zur Bioökonomie in Österreich. Das wachsende Netzwerk steht allen interessierten Organisationen offen.