Bioeconomy Austria Summit 2024

Biomass to Business in Salzburg

Am 22. Oktober 2024 fand in Salzburg der dritte Bioeconomy Austria Summit unter dem Motto “Biomass to Business” statt. Die Wirtschaftsagenturen von Niederösterreich, Oberösterreich und Salzburg sowie der Holzcluster Steiermark, proHolz Tirol und das Ökosoziale Forum Österreich & Europa legten gemeinsam mit weiteren Partner:innen die Weichen für die Gründung eines österreichischen Bioökonomie-Clusters.

Schwerpunkt auf innovative Holz-Anwendungen

Der diesjährige Summit fokussierte auf erfolgreiche Geschäftsmodelle basierend auf dem Rohstoff Holz. Wolfgang Knöbl von Weitzer Woodsolutions präsentierte in seiner Keynote die Potenziale von Holz im Leichtbau, insbesondere im Hightech-Bereich, und unterstrich die Bedeutung des digitalen Zwillings in der Produktentwicklung. Besonderes Interesse weckte das gemeinsame Projekt mit Siemens zum Bau von Hochgeschwindigkeitszügen aus Holz—ein beeindruckendes Beispiel für die Leistungsfähigkeit dieses nachhaltigen Rohstoffs.

Im Anschluss stellten 20 junge und innovative Unternehmen und Organisationen ihre biobasierten Produkte, Projekte und Konzepte vor. Diese Best-Practice-Beispiele demonstrierten eindrucksvoll die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten von Holz in neuen Bereichen und die Innovationskraft der österreichischen Bioökonomie-Branche.

Österreich im europäischen Fokus

Österreich festigte seinen Status als einer der bedeutendsten Akteur:innen Europas im Bereich der biobasierten Wertschöpfung. Kristin Schreiber von der Europäischen Kommission sowie Vertreter:innen der Organisationen European Bioregions Facility und European Biosolutions Coalition hoben die führende Rolle Österreichs hervor. Bioeconomy Austria fungiert hierbei als gemeinsamer Auftritt der unterschiedlichen Cluster der Bundesländer und stärkt somit die Sichtbarkeit auf europäischer Ebene.

Roland Daamen, Vorsitzender der European Bioregions Facility und Vertreter des Clusters Holz und Forst Nordrhein-Westfalen, betonte die Chancen einer intensiveren Zusammenarbeit mit Bioeconomy Austria. Sofie Carsten Nielsen von der European Biosolutions Coalition verwies auf die Position von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, die die biobasierte Industrie als wesentlichen Beitrag zum Wohlstand Europas sieht.

Podiumsdiskussion: Klimaneutrale Wirtschaft—Wunsch oder Wirklichkeit?

Ein zentrales Element des Summits war die Podiumsdiskussion zum Thema “Klimaneutrale Wirtschaft: Wunsch oder Wirklichkeit?”. Moderiert von Katharina Liball vom Ökosozialen Froum, diskutierten führende Expert:innen und Branchenvertreter:innen die Herausforderungen und Chancen auf dem Weg zu einer klimaneutralen Wirtschaft. Christian Ehrensberger (Ehrensberger GmbH), Thomas Sepperer (FH Salzburg), Erich Wiesner (WIEHAG & Kooperationsplattform Forst Holz Papier) und Elisabeth Wopienka (BEST—Bioenergy and Sustainable Technologies) brachten unterschiedliche Perspektiven ein. Sie erörterten, wie Innovationen in der Bioökonomie zur Erreichung der Klimaziele beitragen können und welche politischen sowie wirtschaftlichen Rahmenbedingungen notwendig sind, um den Wandel zu beschleunigen.

Gründung des Österreichischen Bioökonomie-Clusters

Ein Höhepunkt des Summits war der feierliche Auftakt des Österreichischen Bioökonomie-Clusters, der die nächste Phase des Projekts Bioeconomy Austria einläutet. Dieser Cluster wird neue Services und Kooperationsmöglichkeiten für Netzwerkpartner:innen bieten und das bereits geknüpfte Netzwerk weiter festigen und ausbauen. Damit setzt Bioeconomy Austria einen entscheidenden Schritt in Richtung einer verstärkten nationalen und internationalen Zusammenarbeit.

Bioeconomy Austria: Das Tor zur Bioökonomie

Mit über 350 Organisationen aus Regionen, Clustern & Plattformen, Wirtschaft, Forschung, Politik und Gesellschaft ist Bioeconomy Austria das zentrale Netzwerk der österreichischen Bioökonomie. Aus diesem nationalen Schulterschluss entsteht der Österreichische Bioökonomie-Cluster, wie im Regierungsprogramm vorgesehen.

Ziele von Bioeconomy Austria:

Wissensaustausch fördern: Plattform für den Austausch von Know-how und Best Practices.

Synergien nutzen: Vernetzung von Akteur:innen entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

Gemeinsame Projekte umsetzen: Entwicklung und Umsetzung konkreter Projekte im Sinne der Kreislaufwirtschaft.

Der initiale Fokus lag auf dem Rohstoff Holz. Dann erweitert sich das Themenspektrum auf die gesamte Bioökonomie—von der Landwirtschaft über die Wasserwirtschaft bis hin zu Reststoffen, Nebenprodukten und Abfällen.

Ausblick

Der Bioeconomy Austria Summit 2024 war ein voller Erfolg und unterstrich die zentrale Rolle der Bioökonomie für eine nachhaltige Zukunft Österreichs und Europas. Mit dem Start des Österreichischen Bioökonomie-Clusters wurden die Weichen für eine intensivere Zusammenarbeit und weitere Innovationen gestellt. Wir blicken mit Spannung auf die kommenden Entwicklungen und laden alle Interessierten ein, Teil dieses dynamischen Netzwerks zu werden.

Bioeconomy Austria wird durch den Österreichischen Waldfonds gefördert. Den Summit 2024 organisierten federführend die Projektpartner:innen von Innovation Salzburg, ecoplus, Österreichische Energieagentur und Ökosoziales Forum Österreich & Europa.

Eindrücke der Veranstaltung (© Ökosoziales Forum)