Holz ist eine der wichtigsten Ressourcen der Bioökonomie, weshalb mit zunehmender Transformation Richtung Bioökonomie auch mit einem Anstieg der Nachfrage nach diesem erneuerbaren Rohstoff zu rechnen ist. Demgegenüber stehen jedoch verschiedene Einflüsse auf das Angebot. Das steigende Interesse den Wald als Kohlenstoffsenke zu nützen, Außernutzungsstellungen zu forcieren und vermehrte Schadholzereignisse wie Borkenkäfer, Windwurf, etc. beeinflussen das Holzangebot. Zusätzlich wird die Änderung der klimatischen Bedingungen das zukünftigen Angebot an Baumarten verändern, wodurch sich multiple Zielkonflikte im Bereich der Nutzung des Waldes und damit auch für die Versorgung der Wirtschaft mit Holz ergeben.
Im Rahmen des Stakeholderworkshops „Bioökonomie und Rohstoff Holz“ soll der zukünftige Bedarf des Rohstoffs Holz durch die Forcierung der kreislauforientierten Bioökonomie sowie weiterer politischer Zielsetzungen (zb Dekarbonisierung des Industrie- und Energiesektors) abgeschätzt werden und unterschiedliche Zukunftsszenarien zum zukünftigen Bedarf gezeichnet werden. Dabei wird analysiert, welche Produktinnovationen in der bewährten Wertschöpfungskette Holz sowie neuen Anwendungen & Geschäftsfelder zu erwarten sind. Die gesamten stofflichen und energetischen Wertschöpfungsketten ausgehend vom Rohstoff Holz werden in den Stakeholderprozess eingebunden und kaskadische Nutzungswege sowie Recyclingpotenziale berücksichtigt.
Die Szenarien sollen letztendlich die Aufkommens- und Nachfrageveränderungen hinsichtlich des Rohstoffs Holz abbilden und die Bedarfsdeckung für die Bereiche der Holz-, Papier-, Platten- und chemischen Industrie sowie auch für den Energiebereich darstellen. Dabei werden nicht nur aktuelle und absehbare Entwicklungen bei etablierten Holzprodukten sowie von bereits geplanten Produktinnovationen einbezogen, sondern auch die Entwicklung der Bioenergie und die Auswirkungen der Dekarbonisierung der Industrie auf erneuerbare Energieträger betrachtet. Daraus können auch die zukünftigen Anforderungen an den Rohstoff Holz sowie die ökonomischen und ökologischen Effekte auf die Volkswirtschaft (z.B. Arbeitsplätze, Wertschöpfung) dargestellt werden.
Im Rahmen des ersten Stakeholder Workshops, der am 20. Juni 2022 stattfand, wurden die wichtigsten Chancen und Herausforderungen für die kommenden 3-5 Jahre definiert:
Kreislaufwirtschaft (speziell Anwendung bei Bauen mit Holz)
Substitution fossiler Produkte (insb. durch Chemikalien aus Holz)
Taxonomie & Green Finance (insb. bei Bauen mit Holz und Papier) Versorgungssicherheit (insb. bei Bauen mit Holz und Papier)